Jahnturnhalle im Katastrophenfall
Heute diente unsere Turnhalle der Aufnahme von Leuten, die wegen des in Halle verhängten Ausnahmezustandes nicht in ihre Wohnungen konnten als Auffangstation und hat sich dabei bestens bewährt. Wie kam es dazu?
Wegen des Vorfalls mit mehreren Toten im Paulusviertel und im Saalkreis wurden Straßen und deren Zugänge vollständig gesperrt. Die Leute kamen nicht in ihre Wohnungen und mussten irgendwo untergebracht werden. Sicherlich wegen der Nähe zum Paulusviertel wurde vom Katastrophenschutz der Stadt Halle unsere Turnhalle als Auffangstation auserkoren, sodass ich gegen 17:00 Uhr Anrufe von der Feuerwehr und dem Katastrophenschutz der Stadt Halle mit der Aufforderung zur Öffnung unserer Jahnturnhalle erhalten hatte. Klar helfen wir, doch wie kommen wir durch Stau und großflächige Absperrungen zur Halle? Hier ein Lob an die Einsatzkräfte der Polizei. Nach Schilderung meines Anliegens konnte ich verhältnismäßig zügig alle Absperrungen passieren. An unserer Turnhalle endlich gegen 17:45 Uhr angekommen, warteten schon Einsatzkräfte der DLRG, der Feurwehr, des medizinischen Notdienstes, der Polizei und Menschen, die nicht in ihre Wohnungen durften auf die Öffnung der Halle.
Gleich nach der Öffnung haben wir im Zuschauerbereich zusätzliche Sitzmöglichkeiten geschaffen und die weibliche Umkleide als Sanitätsraum eingerichtet. Auch für das leibliche Wohl der Menschen wurde gesorgt. Ich habe zig Kannen Kaffee gekocht und unsere alkohohlfreien Bestände an Säften und Wasser zur Vergügung gestellt, was auch dankend und ausgiebig genutzt worden ist. Später kam noch eine Feldküche der Einstazkräfte und hat Erbsensuppe mit Wiener Würstchen ausgereicht. Nach einigem Hin und Her kam gegen 22:00 Uhr die Entwarnung und plötzlich war die Halle wieder leer.
Hier ein großer Dank an unsere Tricking-Jungs, die eigentlich trainieren wollten, aber mir beim Aufräumen der Halle geholfen haben.
Wie ich jetzt meinen Tag nachvollziehe kann ich sagen, dass viele Menschen ehrenamtlich im Einsatz waren um anderen Menschen zu helfen, was bei uns in Halle trotz Verkehsbehinderungen und anderer Widrigkeiten gut gelungen ist. Manchmal liegen die Nerven vereinzelt stressbedingt blank. Das ist verständlich. Wichtiger ist jedoch Ruhe zu bewahren und zu schauen, wie kann ich helfen. Und das habe ich heute erfahren. Wir können uns auf unsere Einsatzkräfte und deren Arbeit, unabhängig von Infos aus sozialen-, privaten- und anderen Medienmeldungen in derartigen Ausnahmesituationen verlassen.
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